In Galicien werden zahlreiche einheimische Traubensorten angebaut, die den Weinen der Region ihren unverwechselbaren Charakter verleihen. Zu den wichtigsten weißen Sorten zählt Albariño, der für seine frischen und aromatischen Weißweine in Rías Baixas berühmt ist. Godello, eine weitere prominente weiße Sorte, wird vor allem in Valdeorras für strukturierte und komplexe Weine geschätzt. Bei den roten Sorten sticht die Mencía hervor, die besonders in Ribeira Sacra und Valdeorras für ihre eleganten und fruchtigen Rotweine angebaut wird. Weitere bedeutende Sorten umfassen Loureira und Treixadura für Weißweine sowie Sousón und Brancellao für Rotweine, die alle zusammen die reiche Vielfalt und das einzigartige Terroir Galiciens widerspiegeln.
Das maritime Klima Galiciens, geprägt durch die Nähe zum Atlantik, unterscheidet sich erheblich vom üblichen spanischen Klima. Es bringt kühle Sommer und milde Winter, was für Spanien untypisch ist. Dieses Klima sorgt für eine konstante Feuchtigkeit und fördert eine langsame, gleichmäßige Reifung der Trauben. Im Gegensatz dazu erleben viele andere spanische Weinregionen ein kontinentales Klima mit heißeren Sommern und kälteren Wintern, was zu einem ganz anderen Traubenprofil führt. Galiciens kühles Klima ist ideal für frische, aromatische Weißweine, die sich durch ihre lebendige Säure und Mineralität auszeichnen.
In Galicien sind die traditionellen Weinbau- und Herstellungsmethoden stark von den klimatischen und geografischen Besonderheiten der Region geprägt. Ein charakteristisches Beispiel ist die Pergola-Erziehung der Reben, eine Technik, die den Pflanzen hilft, besser vor Feuchtigkeit geschützt zu sein und die Luftzirkulation zu verbessern, was in dem feuchten Klima Galiciens besonders vorteilhaft ist. Darüber hinaus wird in Galicien oft auf den Einsatz einheimischer Hefen gesetzt, um den Weinen eine einzigartige, lokale Geschmacksnote zu verleihen. Diese Praktiken unterstreichen das Engagement der Winzer, die Einzigartigkeit ihres Terroirs zum Ausdruck zu bringen und die Traditionen, die die galicische Weinlandschaft seit Jahrhunderten prägen, zu bewahren.
Weinanbaugebiete in Galicien
Rías Baixas
- Charakteristik: Dominant ist hier die Albariño-Traube, die frische, mineralische Weine mit Aromen von Zitrusfrüchten und grünem Apfel erzeugt. Die Nähe zum Atlantik verleiht den Weinen eine markante Salzigkeit.
- Böden: Überwiegend Granit mit sandigen Oberflächen.
- Klima: Feucht und relativ kühl mit starkem maritimen Einfluss.
Ribeiro
- Charakteristik: Bekannt für vielschichtige Weißweine aus den Sorten Treixadura, Torrontés und Albariño sowie Rotweine aus Sousón, Mencía und Brancellao. Weine aus Ribeiro sind für ihre ausgeglichene Säure und floralen Noten bekannt.
- Böden: Eine Mischung aus Granit und Schiefer mit alluvialen Ablagerungen.
- Klima: Gemäßigtes Klima mit mehr Sonnenschein und weniger Niederschlag als in Küstennähe.
Valdeorras
- Charakteristik: Godello und Mencía stehen hier im Vordergrund. Godello-Weine sind für ihre Struktur und Komplexität, mit Aromen von Steinobst und Kräutern, bekannt.
- Böden: Vorherrschend sind Schiefer und Granit.
- Klima: Kontinental mit kalten Wintern und heißen Sommern.
Ribeira Sacra
- Charakteristik: Die Region ist berühmt für ihre eleganten, mineralischen Rotweine aus der Mencía-Traube, oft von steilen Terrassen entlang der Flusstäler geerntet. Sie zeigen Noten von roten Früchten, Veilchen und mineralischen Nuancen.
- Böden: Hauptsächlich Schiefer.
- Klima: Gemäßigtes Klima mit Einfluss der Flüsse, die durch die Region fließen.
Monterrei
- Charakteristik: Produziert sowohl Weiß- als auch Rotweine, wobei die weißen Weine hauptsächlich aus Godello und die roten Weine aus Mencía bestehen. Die Weißweine sind für ihre Frische und floralen Noten, die Rotweine für ihre Fruchtigkeit bekannt.
- Böden: Kalkhaltig mit sandigen und lehmigen Bereichen.
- Klima: Gemäßigt kontinental, mit kühleren Temperaturen als im Rest von Galicien.
