Syrah / Shiraz: Eine Rebsorte, zwei Namen – Geografische und stilistische Unterschiede

Die Rebsorte Syrah, außerhalb Europas häufig als Shiraz bekannt, ist eine der vielseitigsten und geografisch verbreitetsten Trauben der Welt. Trotz der Verwendung zweier verschiedener Namen handelt es sich um dieselbe Rebsorte, deren Stil und Charakter jedoch stark von der geografischen Lage und den klimatischen Bedingungen des Anbaugebiets beeinflusst werden. In diesem Beitrag werden wir die Unterschiede zwischen Syrah und Shiraz beleuchten, sowohl in Bezug auf ihre geografischen Ursprünge als auch auf ihre stilistischen Ausprägungen.

Geografische Unterschiede

Syrah: Der Name „Syrah“ ist vor allem in Europa gebräuchlich und bezieht sich auf Weine, die in traditionellen Anbaugebieten wie der nördlichen Rhône in Frankreich produziert werden. Diese Region gilt als die Wiege der Syrah-Rebe, wo sie auf steilen, sonnenbeschienenen Hängen angebaut wird, die von einem gemäßigten Klima profitieren.

Rebberg Rhone
Die steilen Hänge im nördlichen Rôhne Thal bedeuten für den Winzer und die Erntehelfer viel Arbeit.

Shiraz: „Shiraz“ hingegen ist der Name, der in der Neuen Welt, insbesondere in Australien, verwendet wird. Australien hat sich als ein führendes Anbaugebiet für Shiraz etabliert, wobei die Rebsorte in verschiedenen Klimazonen von kühl bis heiß angebaut wird, was zu einer beeindruckenden Vielfalt an Weinstilen führt.

Reife Shiraz Trauben
Schöne, reife Shiraz Trauben an alten Reben im Barossa Valley, Südaustralien.

Stilistische Unterschiede

Syrah: Weine, die als Syrah bezeichnet werden, neigen dazu, die eleganteren, strukturierteren und oft würzigeren Aspekte der Rebsorte hervorzuheben. Typisch für Syrah aus der nördlichen Rhône sind Aromen von dunklen Früchten, Veilchen, schwarzen Oliven und ein markanter pfeffriger Unterton. Diese Weine besitzen eine ausgeprägte Säure und Tanninstruktur, die ihnen ein beachtliches Alterungspotenzial verleiht. Der Ausbau in Eichenfässern wird zurückhaltend eingesetzt, um die natürliche Fruchtigkeit und die Terroir-spezifischen Charakteristiken nicht zu überdecken.

Shiraz: Shiraz-Weine aus der Neuen Welt, insbesondere aus Australien, zeigen oft eine reichere, vollmundigere und fruchtigere Seite. Charakteristisch sind intensive Aromen von reifen schwarzen Beeren, Pflaumen, Schokolade und in einigen Fällen auch Noten von Eukalyptus oder Lakritz. Diese Weine sind für ihre weichen Tannine und ihre oft höheren Alkoholgehalte bekannt, was ihnen eine sofortige Trinkbarkeit verleiht, viele hochwertige Shiraz-Weine weissen jedoch ebenfalls ein gutes Lagerpotenzial auf. Der Eichenausbau ist bei Shiraz prominenter, wobei die Weine häufig eine deutliche Vanille- und Toastnote annehmen.

Fazit

Obwohl Syrah und Shiraz dasselbe genetische Profil teilen, führen die Unterschiede in Klima, Terroir und Weinherstellungsmethoden zu zwei deutlich unterscheidbaren Stilen. Während „Syrah“ die traditionellen, terroirgeprägten und strukturierten Weine repräsentiert, steht „Shiraz“ für die kraftvollen, fruchtbetonten und oft opulenteren Weine der Neuen Welt. Diese Dualität macht Syrah / Shiraz zu einer faszinierenden Rebsorte für Weinliebhaber und -experten, die die Vielfalt des Weingenusses zu schätzen wissen. Lernen Sie mehr über die charaktervolle Traubensorte Syrah.

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