Das Erkennen und Beschreiben von Tanninen ist ein wesentlicher Bestandteil der Weinverkostung. Tannine beeinflussen die Textur, den Geschmack und das gesamte Trinkerlebnis eines Weins. Hier ist eine Anleitung, wie man Tannine beim Verkosten wahrnimmt und ihre Qualitäten beschreibt:

Schritt 1: Vorbereitung

  • Wählen Sie einen ruhigen Ort, um Ablenkungen zu minimieren.
  • Stellen Sie sicher, dass der Wein die richtige Temperatur hat, da extreme Temperaturen die Wahrnehmung der Tannine beeinflussen können.

Schritt 2: Visuelle Prüfung

  • Obwohl Tannine nicht direkt sichtbar sind, kann die Intensität der Farbe bei Rotweinen Hinweise auf den potenziellen Tanningehalt geben. Dunklere Weine enthalten oft mehr Tannine, da diese aus den Traubenschalen extrahiert werden.

Schritt 3: Riechen

  • Während Tannine selbst keinen Geruch haben, können die mit tanninreichen Weinen verbundenen Aromen (wie Eiche, Gewürze, dunkle Früchte bei Rotweinen) indirekte Hinweise geben.

Schritt 4: Schmecken und Fühlen

  • Textur: Beim ersten Schluck sollten Sie auf die Textur achten. Tannine erzeugen ein adstringierendes, manchmal samtiges Gefühl im Mund, besonders auf der Innenseite der Wangen und am Zungengrund.
  • Adstringenz: Konzentrieren Sie sich darauf, wie der Wein Ihren Mund „trocken“ macht. Diese Adstringenz ist ein klares Zeichen für Tannine. Unterschiedliche Weine werden verschiedene Grade der Adstringenz aufweisen, von sehr leicht und kaum spürbar bis hin zu stark und mundtrocknend.
  • Dauer: Beachten Sie, wie lange das Gefühl anhält. Tannine können einen langen, anhaltenden Abgang erzeugen, der ein Indikator für einen qualitativ hochwertigen Wein sein kann.
Tannine im Rotwein
Viele Menschen empfinden Tannine als etwas „pelzig“ auf der Zunge oder den Zähnen.

Schritt 5: Beschreibung

  • Intensität: Beschreiben Sie die Intensität der Tannine. Sind sie leicht, moderat oder stark?
  • Qualität: Bewerten Sie die Qualität der Tannine. Fühlen sie sich rau und körnig oder weich und geschmeidig an?
  • Reife: Überlegen Sie, ob die Tannine jung und straff oder reif und gut eingebunden wirken.

Tipps für die Verkostung

  • Die Wahrnehmung von Tanninen kann durch das Essen beeinflusst werden. Probieren Sie den Wein sowohl ohne Essen als auch mit einem bisschen Fett (wie ein Stück Käse), um zu sehen, wie sich die Tannine verändern.
  • Übung macht den Meister. Je mehr Weine Sie verkosten, desto besser werden Sie darin, Tannine zu identifizieren und zu beschreiben.

Das Erkennen von Tanninen erfordert Zeit und Praxis, ist aber ein lohnender Teil des Weinverkostungsprozesses. Es erlaubt Ihnen, tiefer in die Komplexität jedes Weins einzutauchen und Ihre Verkostungsfähigkeiten zu verfeinern.

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